#8: Am Unternehmen arbeiten – is klar! Nur, was heißt das eigentlich konkret?
Shownotes
Strategieberater Olaf Rosenbaum hat zwar hoch und heilig versprochen, hier ohne die typischen allgemeinen Ratschläge für Unternehmerinnen und Unternehmer auszukommen, aber dieses Mal zieht er ganz bewusst einen der häufigsten Bullshit-Bingo-Sätze aus der Kiste: Wer als Chef, Chefin erfolgreich sein will, muss am Unternehmen arbeiten, nicht im Unternehmen. Wie das konkret aussieht, welche Rollen man dafür perfekt können und ausfüllen muss, und wie und wann man sich am besten um die Nachfolge kümmert, darum geht es in dieser Folge. So viel sei verraten: Wer sich in der eigenen Firma überflüssig macht und ein Zielfoto in den Fokus nimmt, hat richtig gute Chancen auf Erfolg. Und von dem profitieren schließlich alle Mitarbeitenden.
Das spricht dich an? Super, denn „Work Hard But Smart“ ist der erste wichtige Schritt für mehr Wachstum und finanzielle Sicherheit für dein Unternehmen. Jetzt aber: Interessante Einblicke und Erkenntnisse beim Zuhören!
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Transkript anzeigen
00:00:01: Herzlich Willkommen zum Work Hard But Smart Podcast, dem Podcast für Unternehmerinnen und Unternehmer.
00:00:08: Ich bin Olaf Rosenbaum, ich bin Steuerberater und Strategieberater.
00:00:11: In diesem Podcast zeige ich dir, wie du aus deinem Betrieb ein strukturiertes, profitables Unternehmen machst.
00:00:16: Du bekommst Anregungen, du bekommst Impulse, Denkanstöße, aber vor allem klare, direkt umsetzbare Tipps, mit denen du, wenn du willst, morgen schon loslegen kannst.
00:00:25: Ohne Bullshit-Bingo, ohne Berater, bla, bla.
00:00:27: Danke, dass du dabei bist und du nicht lang schnacken.
00:00:30: Reine zwei genügend.
00:00:35: Herzlich willkommen zur Folge Acht des Podcastes Work Hard, But Smart.
00:00:41: Liebe Leute, ich hoffe, ihr habt Folge Sieben, in der es ja um Ängste gegenüberstanden ist.
00:00:47: Und heute ist es wieder ein zwar auch Thema, das euch persönlich betrifft, aber vielleicht ein kleines bisschen technischer um es mal sozusagen.
00:00:56: Was machen wir heute?
00:00:58: Wenn ich fertig bin mit dem Podcast und meinen Job gut gemacht habe, dann habt ihr eine Idee davon, was der wahre Grund ist, weshalb Unternehmen stagnieren oder im schlimmsten Falle sogar scheitern.
00:01:10: Und das zweite ist, ihr alle habt schon diesen Spruch gehört, ihr soll am Unternehmen arbeiten und nicht im Unternehmen.
00:01:16: Das ist irgendwie so eine Floskel aus dem Bullshit-Bingo.
00:01:20: Ich versuche euch mal zu erklären, was das wirklich und in echt.
00:01:24: heißt.
00:01:25: Ihr könnt euch ja mal Spaß machen, wenn der nächste um die Kurve kommt und sagt, ja, du musst an deinem Unternehmer arbeiten, dann sagt er einfach mal, okay, danke, was konkret soll ich jetzt tun?
00:01:33: Ich bin gespannt, ob ihr eine Antwort bekommt.
00:01:35: Ich gebe euch ein, zwei Antworten als Anregung.
00:01:38: Das ist natürlich nicht die komplette Bibel, der komplette Kattichismus, aber ihr bekommt zumindest einen Eindruck, worum es dabei geht, wenn jemand sagt oder wenn ihr euch sagt, ich möchte gerne am Unternehmer arbeiten.
00:01:51: Beschäftigen uns mal mit dem wirklich wahren Grund, weshalb Unternehmen starten hier nur der Scheiter.
00:01:57: Fangen wir mit der Ausgangslage an, die ihr alle mehr oder weniger kennen werdet.
00:02:02: Ihr habt eine Leidenschaft für irgendwas.
00:02:04: Ihr backt gerne, ihr programmiert gerne, ihr seid tolle Designer, ihr könnt ganz toll Lichter an und ausmachen, also Elektriker, eine Mauer, Mauern und so weiter.
00:02:13: Und irgendwann... kommt ihr mal auf die idee, das ist ein Unternehmerfieber, das ihr sagt, warum arbeite ich eigentlich für meinen Chef diesen Blödmann, da macht das alles falsch, ich kann das viel besser.
00:02:25: Und außerdem möchte ich Freiheit und ich möchte mein eigener Herr sein und irgendwie sowas.
00:02:31: Und dann sagt ihr, weil ich ein toller Elektriker bin, weil ich ganz toll Kuchen backen kann, werde ich auch ein Unternehmen gründen und dann funktioniert das alles ganz toll.
00:02:40: Und das ist eigentlich immer der Auslöser.
00:02:43: Ich kann mehr Geld verdienen, ich will Freiheit und ich muss nicht für irgendjemand arbeiten, der überhaupt keine Ahnung hat, weil ich habe viel mehr Ahnung.
00:02:50: Das fatale an der Geschichte ist, dass diese Annahme falsch ist.
00:02:57: Also wenn man die technische Arbeit eines Unternehmens versteht, also wenn man eine Mauer gut mauern kann, dann heißt es noch lange nicht, dass du eine Unternehmen führen kannst.
00:03:05: Das kennt ihr, wenn ihr Fernseh guckt, die üblichen Verdächtigen, Rach, Rosinen, Kochprofis und so weiter, die, die immer in diese Restaurants laufen und versuchen diese Restaurants wieder auf Vordermann zu bringen.
00:03:18: Und ganz, ganz oft ist es so, dass das keine gelernten Gastronomen sind, keine gelernten Küchenmeister, sondern es sind irgendwelche Leute, die ganz toll vom Triesen sitzen, Bier und Schnaps in sich reinschütten können und dann denken, gut, ich kann ein ganz toll Bier trinken, also kann ich auch ganz toll den Kneipel leiten.
00:03:34: Und das ist ein Fehler.
00:03:35: Ein prominenteres Beispiel vielleicht.
00:03:37: Schaut euch Lothar Matthäus an.
00:03:39: Ich glaube, wir sind uns einig, dass er ein begnadeter Fußballspieler war.
00:03:43: Als Trainer ist er eher gescheitert und aber ein super toller Fernsehprofi ist.
00:03:49: Da darf sie auch wieder seinen eigenen Gedanken drum machen.
00:03:53: Aber auch das ist eine verteile Annahme, nur weil ich gut Fußball spielen kann, heißt es nur lange nicht, dass ich auch toll eine Mannschaft führen kann.
00:04:01: Also... Fatale Annahme.
00:04:03: Ich bin technisch gut.
00:04:04: Also kann ich ja in Unternehmen führen.
00:04:06: Fatal deswegen, weil sie schlichtweg falsch ist.
00:04:10: So euer Dilemma ist, dass ihr, wenn ihr anfängt, als One-Man-Show oder One-Woman-Show, könnt ihr das noch einigermaßen kompensieren, weil die Tätigkeiten, die ihr in dem Unternehmen machen müsst, noch nicht so hart sind, noch nicht so strengend sind.
00:04:26: Ihr seid aber trotzdem auf einmal nicht mehr die.
00:04:29: Fachkraft alleine, sondern ihr müsst euch auch als One-Man-Show komplett mit anderen Themen beschäftigen.
00:04:36: Ihr müsst euch auch immer mit Buchhaltung beschäftigen.
00:04:38: Ihr müsst euch mit einem Steuerberater zusammensetzen.
00:04:40: Ihr müsst die BWA lesen können.
00:04:42: Ihr habt Gespräche mit Banken, ihr habt Verhandlungen mit Lieferanten, ihr habt Verhandlungen mit Kunden, die euch auf den Füller gehen.
00:04:47: Personal habt ihr momentan noch nicht die Sorgen, weil ihr ja noch alleine seid.
00:04:51: Aber spätestens, wenn dann Personal dazu kommt, habt ihr auch noch Führungsthematiken, HR-Problematiken.
00:04:56: Wo krieg ich Mitarbeiter her, also Rekrutigen?
00:04:58: Wer will ich sein als Arbeitgeber, also Employer Branding?
00:05:01: Das ist ein riesengroßer Strauß von Aufgaben, die ihr als Fachkraft nicht hattet.
00:05:07: Und das Dilemma ist jetzt, dass... Ihr eigentlich drei Persönlichkeiten in euch vereint oder vereinen müsst.
00:05:16: Die eine Persönlichkeit, das ist die der Fachkraft.
00:05:19: Ja, die Fachkraft und das ist diejenige, die quasi die Arbeit sieht, die vor den Füßen liegt, lebt in der Gegenwart und liebt es die Arbeit selbst zu erledigen, weil das war ja der Grund, weshalb ihr euch eigentlich selbstständig gemacht habt, weil ihr eigentlich gerne diese technische Arbeit verrichten möchtet.
00:05:37: Und Leitsatz von so einem Menschen von dieser Fachkraft ist eigentlich, wenn du willst, dass das klappt, mach es selber.
00:05:45: Die zweite Persönlichkeit, die in euch wohnt, ist der Manager, das ist der Organisator.
00:05:49: Der lebt in der Vergangenheit und in der Gegenwart.
00:05:51: Der guckt sich an, was muss ich planen, was muss ich ordnen, welche Systeme brauche ich dazu?
00:05:57: und der schafft eigentlich Prozesse und Strukturen.
00:06:00: Und dann ist die dritte Persönlichkeit da, das ist eigentlich die Unternehmerpersönlichkeit.
00:06:05: der denkt in der zukunft und sagt was wäre wenn was passiert wenn ich mein unternehmen so und so aufbaue?
00:06:11: sollte ich noch dieses produkt mit aufnehmen sollte ich in diesen markt reingehen.
00:06:15: also der unternehmer ist derjenige der verändert und ihr lebt in einem zwiespalt nämlich die fachkraft will keine veränderung die will die arbeit schaffen der manager will die arbeit organisieren.
00:06:25: und der unternehmer in euch der will irgendwie voran und der will irgendwie weiter.
00:06:28: und eigentlich ist es so dass diese drei persönlichkeiten permanent mit euch kämpfen und in euch kämpfen.
00:06:34: Problem bei der ganzen Nummer ist nur, einer von denen gewinnt immer.
00:06:38: Und zwar ist das in der Regel die Fachkraft.
00:06:42: Es ist immer so, dass ihr die Arbeit, die euch vor den Füßen liegt, zuerst machen wollt, weil die aber in aller Tage auch Umsatz bringt.
00:06:49: Mal darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn ihr einfach euer Geschäftsmodell anpassen würdet, andere Dinge tätet, ob dann der Umsatz vielleicht steigen würde.
00:06:58: Diese Gedanken macht sich eine Fachkraft nicht.
00:06:59: Das ist eine Unternehmeraufgabe.
00:07:01: Und es gibt so Statistiken, wo auch immer die herkommen.
00:07:05: Ich kann jetzt nicht für die Güte dieser Zahlen garantieren, aber nach meiner Erfahrung passt das so einigermaßen.
00:07:11: Du hast siebzig bis achtzig Prozent deiner Arbeit Fachkraft Aufgaben.
00:07:15: Dann hast du bei siebzig bleiben etwa zwanzig Prozent Management Aufgaben, also Struktur, Ordnung und der Unternehmer ist total unter Repräsentiert zehn Prozent.
00:07:25: In meinen Beratungen geht es auch um diese Themen und das ist sozusagen der unternehmerische Part wirklich, wirklich sehr unterrepräsentiert.
00:07:34: Manchmal geht er fast gegen Null.
00:07:36: Und das ist genau die Problematik.
00:07:39: Das perfide an der ganzen Geschichte ist, dass für das gelingen eures Unternehmens eigentlich der Grund, weshalb ihr euch mal selbstständig gemacht habt, der größte Hemschuh wird, nämlich die Fachkraft.
00:07:53: dass ihr alles selbst am besten könnt und dass ihr diejenigen seid, die wunderbar diese Fachkraftarbeit machen könnt, das wird der Verhinderer für Wachstum eures Unternehmens.
00:08:04: Und was für euch eben wichtig ist, ihr müsst, wenn ihr wirklich Unternehmer sein wollt und nicht selbstständige Fachkraft eure Perspektive verändern.
00:08:14: Ihr müsst mehr Unternehmer sein und weniger Fachkraft sein.
00:08:18: Das bedeutet am und im Unternehmerarbeit nicht.
00:08:21: Ich gehe aber noch ein bisschen tiefer drauf ein.
00:08:23: Die Fachkraft arbeitet im Unternehmen, die erledigt, nämlich die Arbeit, die erledigt werden muss.
00:08:27: Vorkommen klar, sonst gibt es kein Geld, kein Umsatz von den Kunden.
00:08:31: Also statt, dass ihr Kuchen backt, müsst ihr ein System bauen, das Kuchen backt.
00:08:37: Statt, dass ihr selber Steckdosen anbaut, müsst ihr ein System anbauen, bei dem das Endziel ist, dass Steckdosen angebaut werden.
00:08:45: Aber ihr müsst es nicht selber machen.
00:08:47: Und das Unternehmen ist in dem Sinne... wie ein Produkt zu sehen, was kann dieses Unternehmen für mich machen.
00:08:55: Um jetzt euch der Frage zu nähern, was bedeutet im Unternehmen arbeiten, was ist dort die Perspektive und was bedeutet wirklich dieses am Unternehmen Arbeit, möchte ich euch ein paar Beispiele geben.
00:09:07: Also die Perspektive der Fachkraft, die im Unternehmen arbeitet, ist zum Beispiel, welche Arbeit muss heute erledigt werden.
00:09:16: Dagegen würde der Unternehmer fragen, wie muss das Unternehmen funktionieren, um erfolgreich zu sein.
00:09:22: Die Sichtweise der Fachkraft ist, das Unternehmen ist der Ort, an dem man arbeitet.
00:09:27: Die Sichtweise des Unternehmers wäre zum Beispiel, das Unternehmen ist ein System und dieses System produziert Ergebnisse für Kunden.
00:09:38: Oder, wie ich es in meinem System nenne, Menschen benutzen Prozesse, um Produkte herzustellen.
00:09:44: Der Fokus der Fachkraft ist, Die beginnt in der Gegenwart, aber sie hofft, dass die Zukunft genauso sein wird wie die Gegenwart.
00:09:54: Beim Unternehmen ist es anders.
00:09:55: Da beginnt mit einer klaren Vision.
00:09:56: Das heißt, er hat eine Vorstellung von der Zukunft und gestaltet dann die Gegenwart, um das Zielfoto, das er sich ausgemacht hat, die Vision zu erreichen.
00:10:05: Das Ergebnis, wenn ihr fachkraftlastig arbeitet ist, ihr habt euch eigentlich einen Job geschaffen, kein Unternehmen, weil dieses Unternehmen von dem Inhaber, also von euch, komplett abhängig ist, weil ihr die ganze Arbeit macht.
00:10:20: Der Unternehmer stellt sich die Frage, wie kann ich mein Unternehmen so aufbauen, dass es unabhängig von mir funktioniert?
00:10:27: Wie könnt ihr jetzt das erreichen, dass ihr tatsächlich in Echt und in der Realität mehr an eurem Unternehmen arbeitet, statt in eurem Unternehmen, weil doch ja irgendjemand für die Umsatzerziehung zuständig sein muss?
00:10:41: Das funktioniert nicht auf Fingerschnip.
00:10:42: Das funktioniert nicht auf einmal.
00:10:44: Wichtig ist nur, dass ihr euch auf den Weg macht und in kleinen Schritten in die richtige Richtung geht.
00:10:49: Und die richtige Richtung ist folgende.
00:10:52: Stellt euch vor, ihr wolltet euer Unternehmen franchisen.
00:10:56: Das heißt also, ihr nehmt euer Unternehmen und klont das und stellt es in der Nachbarstadt auf der Grüne Wiese neu auf.
00:11:04: Wie müsste dieses Unternehmen funktionieren?
00:11:06: Wie müsste es aufgebaut sein?
00:11:08: Damit genau das funktioniert.
00:11:10: Eins ist klar, auf diese Art und Weise kann es nicht mehr von euch abhängig sein, weil ihr nicht gleichzeitig am selben Ort sein könnt.
00:11:19: Und dann denkt das Ganze ein bisschen weiter.
00:11:21: Ihr habt das Unternehmen an zehn Orten aufgebaut und es funktioniert überall gleich.
00:11:26: Kennt ihr sowas?
00:11:27: Kennt ihr.
00:11:28: McDonalds, Burger King und wie diese ganzen Ketten alle heißen.
00:11:32: Die haben das genauso gemacht.
00:11:33: Das ist immer das selbe lokal.
00:11:35: Das kannst du überall aufbauen.
00:11:36: Die sind auch sehr, sehr schnell darin, eine neue Filiale aufzubauen, weil von der von dem Kochlöffel bis zu den Geräten und den Klamotten, die die Mitarbeiter tragen und so weiter, ist alles definiert.
00:11:48: Es ist alles da, die können innerhalb von ein paar Wochen so eine Filiale von null auf hundert.
00:11:53: Eröffnen.
00:11:54: Und das könnte für euch ein Vorbild sein.
00:11:56: Nimmt euch doch mal euren Elektrikerbetrieb und überlegt mal, wie McDonalds den bauen würde.
00:12:01: Was müsstet ihr tun, damit ihr den Franchisen könntet, damit ihr irgendjemandem das um den Hals binden könntet, der dann für euch in diesem Franchise System arbeitet?
00:12:11: Eine andere mögliche Herangehensweise ist, dass ihr euch vorstellt, wer eigentlich der Kunde des Unternehmers ist.
00:12:18: Also nicht der Kunde des Unternehmens, sondern der das Unternehmers.
00:12:23: Ihr könntet auf die verwegenden Gedanken kommen, dass ihr euer Unternehmen aufbaut für eure Nachfolger.
00:12:30: Und damit könnt ihr schon bei Gründung anfangen, zumindest mit dem Gedanken.
00:12:34: Das funktioniert natürlich nicht von Anfang an, weil, wie gesagt, irgendjemand muss ja dann trotzdem mal die Facharbeit machen.
00:12:41: Aber wenn ihr ein Unternehmen aufbauen wollt, das ihr wie ein Fertighaus Schlüssel fertig an euren Nachfolger übergeben wollt.
00:12:47: Dann ist völlig klar, dass ihr dieses Unternehmen nicht so aufbauen könnt, dass es permanent und ausschließlich von euch selbst abhängig ist.
00:12:55: Denn wenn ihr das Unternehmen übergebt, dann seid ihr nicht mehr da.
00:12:57: Im Übrigen als kleiner Einschub, das ist der Grund, weshalb viele Unternehmen schlicht und ergreifend bei der Nachfolge kein Unternehmenswert erzielen, kein Kaufpreis erzielen, weil diese Unternehmen nichts wert sind.
00:13:12: Wenn ich also als Nachfolger euer Unternehmen kaufen soll und kaufe dann ein Unternehmen, das komplett zusammenbericht, wenn ihr weg seid, weil ihr mit euren Kunden alt geworden seid, weil die Prozesse nur ihr kennt, weil nur ihr den Kontakt zu den Lieferanten habt und so weiter, was kaufe ich denn dann?
00:13:29: Ich kaufe nichts.
00:13:30: Ich kaufe ein paar Leitern, ich kaufe vielleicht ein Auto und mit Glück kaufe ich Mitarbeiter, die ich aber permanent anleiten muss, weil die nicht gelernt haben, eigenständig zu arbeiten, weil ihr seid ja da.
00:13:41: Also, wenn ihr ein Unternehmenswert erzielen wollt, macht euch in eurem Unternehmen überflüssig.
00:13:47: Das andere Bild ist Franchise, das andere Bild ist, baut ein Unternehmen auf für eure Nachfrage.
00:13:54: Ein Klassiker im Übrigen ist, dass viele Unternehmer versuchen, ihr Unternehmen an ihren besten Mitarbeiter zu verkaufen.
00:14:02: Das heißt, da ist eine Fachkraft, die ist super, der kann super malen, der kann super Elektriker sein, der kann super Kuchen backen, der ist ein super Rechtsanwalt und so weiter.
00:14:10: Und der bekommt das Unternehmer angeboten, weil er fachlich so toll ist.
00:14:14: Und wisst ihr, was dann passiert?
00:14:15: Dann geht die selbe Geschichte wieder von vorne los, nämlich eure eigene.
00:14:19: Eine Fachkraft, die auf einmal zum Unternehmer befördert wird.
00:14:23: Im Übrigen gibt es dafür ein Prinzip, das nennt man das Peterprinzip.
00:14:27: Das hat irgendein Professor Peter mal aufgeschrieben.
00:14:30: Peterprinzip bedeutet, dass eine sehr gute Fachkraft, ein sehr guter Mitarbeiter immer weiter befördert wird.
00:14:38: bis zur kompletten Unfähigkeit.
00:14:41: Der kommt irgendwann einmal auf eine Position, die er schlicht und ergreifend nicht kann.
00:14:45: Guter Mitarbeiter, gute Fachkraft wird befördert, ist auf einmal Manager, scheitert.
00:14:50: Führungsthemen nie gelernt, Umgang mit Menschen nie gelernt, Konfliktgespräche, Umgang damit nie gelernt.
00:14:57: Und alles das ist dabei etwas, was Manager beherrschen muss.
00:15:02: Peter Prinzip.
00:15:03: Versucht also nicht, Euren Mitarbeiter, eurem besten Fach, eurer besten Fachkraft, euer Unternehmen umzuhängen.
00:15:09: Wenn ihr das vorhabt, fangt ihr rechtzeitig an und baut mit diesem Mitarbeiter zusammen ein Management System auf.
00:15:17: Also tut das, was ich euch gerade vorschlage, wenn ihr so weit seid, dass ihr abgeben wollt, macht das dann mit eurem besten Mitarbeiter oder der Mitarbeiter, der das mal kaufen soll.
00:15:26: Damit der nicht in dieselbe Falle reinrennt, wie ihr.
00:15:29: Also baut Systeme.
00:15:31: Und einer meiner Lieblingssprüche ist ja... System schlägt Intensität und zwar immer.
00:15:38: Wenn ihr so ein Franchise-Prototypen bauen wollt oder ein von euch unabhängiges Unternehmen, dann müsst ihr ein System schaffen.
00:15:45: Das heißt ihr braucht Prozesse, ihr müsst dokumentieren, die Sachen müssen einheitlich sein, damit so ein System beherrschbar ist.
00:15:54: Ihr müsst einen Rahmen bauen für euer Unternehmen.
00:15:59: Ich fange in meinen Beratungen eigentlich immer gerne damit an, dass ich ein Zielfoto bauen lasse.
00:16:05: das heißt also was ist euer zielfoto?
00:16:08: man könnte das auch ein bisschen anders formulieren was ist eure vision?
00:16:12: weniger esoterisch zielfoto.
00:16:14: also was ist euer vorrangiges lebensziel?
00:16:17: ihr seid ja nicht auf die welt gekommen um unternehmer zu werden.
00:16:20: ihr seid nicht auf die welt gekommen gucken zu parken oder elektriker zu sein.
00:16:23: ihr seid menschen und ihr habt irgendein lebensziel wenn ihr das noch nicht hat.
00:16:27: also Ich denke immer, jeder hat es, ob ihr euch das bewusst seid und ob ihr es aufgeschrieben habt.
00:16:32: Das ist eine ganz andere Geschichte.
00:16:33: Und meine Idee wäre, baut euch ein Zielfoto.
00:16:36: Schreibt auf, ich möchte gerne so und so leben.
00:16:40: Ich möchte gerne das und das sein.
00:16:41: Und dann sieht zu, dass ihr ein Unternehmen baut, das zu eurem Leben passt.
00:16:46: Es ist ganz, ganz wichtig.
00:16:47: Und das ist genau das, was ich in den Beratungen immer wieder andersrum erlebe.
00:16:52: Das Unternehmen dient eurem Leben.
00:16:56: Und ihr gebt nicht euer Leben, um dieses Unternehmen aufzubauen.
00:17:01: Ich kenne aber viele Unternehmer, die achtzig, neunzig Stunden Wochen haben, die sich für ihr Unternehmen aufreiben, die körperlich mental völlig im Arsch sind, weil die in ihrem Unternehmen agan, agan, agan.
00:17:14: Und das ist genau der falsche Weg.
00:17:16: Ihr seid nicht auf der Welt, um euch tot zu arbeiten, sondern ihr seid auf der Welt.
00:17:21: weil ihr gerne nicht, weil ihr Geld in Unternehmer aufbaut wollt.
00:17:24: Stellt euch selber die Frage, warum ihr auf der Welt seid.
00:17:27: Gibt es noch tausend Glückskriegssprüche zu?
00:17:29: Dann gibt nicht im Leben Jahre, sondern gibt in Jahren Leben und wie auch immer.
00:17:34: Also überlegt euch, wo ihr hin wollt und dann baut das Unternehmen so auf, dass euer Leben unterstützt.
00:17:39: Und garantiert tut es das nicht, wenn ihr in neunzig hundert Stunden die Woche arbeitet und nur Stress habt und nur Ärger habt damit.
00:17:46: Das Learning, das aus diesem Podcast rauskommen soll, diese beiden Dinge.
00:17:50: Warum scheitern Unternehmen in erster Linie?
00:17:54: Sie scheitern deswegen, weil er eine ambitionierte Fachkraft sich selbstständig macht, aber vergisst, dass sie einen kompletten Jobwechsel vornimmt und zusätzlich zwei Jobs bekommt, nämlich die des Managers und die des Unternehmers.
00:18:07: Auf den Manager-Posten seid ihr vielleicht ein bisschen vorbereitet, auf den Unternehmerjob überhaupt nicht.
00:18:13: Und das ist eure Aufgabe, euch fortzubilden, damit ihr diese beiden Jobs erfüllen könnt.
00:18:20: Und eure größte Stärke, nämlich die Superfachkraft zu sein, wird als Unternehmer euer größtes Problem, weil ihr nicht mehr alles selber machen könnt und ihr müsst im Zweifel auch damit leben, dass es nicht hundertprozentig so funktioniert, wie ihr es gerne hättet.
00:18:36: Das Problem, das damit zusammenhängt eben ist, dass euer größtes Essent, nämlich dass ihr eine Superfachkraft seid, zu einem Problem wird und zwar dann, wenn ihr nachhaltig die beste Fachkraft in eurem Unternehmen seid.
00:18:49: Steve Jobs hat das mal wunderbar formuliert.
00:18:52: Bei Apple stellen wir keine Leute ein, denen wir erklären müssen, wie es funktioniert, sondern wir stellen nur Leute ein, die uns erklären, wie es funktioniert.
00:19:01: Also wenn du immer in deinem Unternehmen die beste Fachkraft bleibst, hast du eine falsche Personalpolitik und wirst immer wieder eingreifen müssen, weil die anderen es nicht können.
00:19:10: Was wichtig ist, ist, dass du natürlich Wissen hast über die Dinge, die in deinem Unternehmen stattfinden.
00:19:18: Also es schadet überhaupt nicht, wenn du eine gute Fachkraft bist und die Prozesse in deinem Unternehmen kennst.
00:19:24: Wer Steuerberater werden will, sollte bitte wissen, wie Buchhaltung geht und idealerweise hat man eine Ausbildung gemacht, zum Steuerfach angestellt, damit man auch die Mitarbeiter versteht, die eben mit den Buchhaltungen zu tun haben und die Probleme erkennst.
00:19:38: Also eine gute Fachkraftzeilen ist sehr, sehr hilfreich.
00:19:41: Toll wäre es aber, wenn ihr es in eurem Unternehmen schaffen könntet, Menschen um euch herum zu versammeln, die irgendwas besser können als ihr.
00:19:49: In meinen Unternehmen arbeitet niemand, der nicht irgendwas besser kann als ich.
00:19:54: Das ist mir unglaublich wichtig.
00:19:57: Der eine ist ein besseres Steuerrechter, der andere kann Superbuchhaltung, der nächste kann andere Dinge.
00:20:00: ganz toll.
00:20:02: Weil ich bin nicht der liebe Gott, ich kann nicht alles am besten.
00:20:05: Und ich will es auch gar nicht.
00:20:06: Deswegen funktioniert auch mein Unternehmen.
00:20:09: Ohne mich, weil die Mitarbeiter, ich muss die nicht anleiten.
00:20:12: Die wissen genau, was sie können.
00:20:13: Ich muss die nicht managen.
00:20:14: Ich muss die nicht erklären, wie eine Buchhaltung funktioniert.
00:20:16: Das wissen die alles von alleine.
00:20:18: Wenn ihr in eurem Unternehmen die beste Fachkraft seid, müsst ihr immer wieder eingreifen, müsst ihr immer wieder den Leuten erzählen, wie es geht.
00:20:26: Also problematisch wird es, wenn ihr immer im Unternehmen der beste bleibt.
00:20:31: Aber auch ganz wichtig, vollkommen klar, wissen schadet nicht.
00:20:34: Und auch das Fachkraftwissen schadet natürlich überhaupt nicht.
00:20:37: Der zweite Aspekt, den wir heute aufgreifen wollten, ist unser Lieblingswort aus dem Bullshit.
00:20:41: Bingo, ihr sollt am Unternehmen arbeiten.
00:20:43: Ich hoffe, ich konnte klarmachen, was das jetzt wirklich konkret bedeutet, dass ihr am Unternehmen arbeitet und dass ihr nicht die Fachkraft seid, die vor lauter Fachkraftarbeit keine Chance hat, sich einmal hinzusetzen und sich die Frage zu stellen, was passiert eigentlich meinem Unternehmen mit der KI?
00:20:59: Wie wirkt sich die Digitalisierung aus?
00:21:01: Wie kann ich als Elektriker iPads bei mir im Unternehmen einführen?
00:21:05: Wie kann ich die Prozesse verschlanken?
00:21:07: Wenn ihr dazu keine Zeit habt, werdet ihr stehen bleiben und auf lange Sicht scheitern.
00:21:13: Also, steht auf morgen früh und werdet Unternehmer, macht euch einen Plan, baut euch ein Zielfoto, guckt wo ihr jetzt steht, dazwischen wie immer, dazwischen dem was ich will und dem wo ich bin, dazwischen nennt man Strategie.
00:21:29: baut euch eine Strategie und dann hebeln unsere Tabel.
00:21:34: Natürlich entlasse ich euch heute nicht aus dem Podcast, ohne euch mit dem Workhard-Buttsmart-Tipp hoffentlich erfreut zu haben.
00:21:41: Der kommt jetzt.
00:21:44: Der Workhard-Buttsmart-Tipp.
00:21:46: Der Workhard-Buttsmart-Tipp ist eine Art von Hausaufgabe.
00:21:51: Und zwar würde ich gerne, dass ihr ab morgen euch ein Zettel auf den Tisch legt und ein Stift, damit das schön greifbar ist, Und dann schreibt ihr auf, wie viel Zeit ihr als Fachkraft, als Manager oder als Unternehmer in eurem Unternehmen arbeitet.
00:22:07: Und dann baut ihr mal die Prozentwerte auf.
00:22:10: Zu wie viel Prozent seid ihr Unternehmer?
00:22:12: Zu wie viel Prozent seid ihr Manager?
00:22:15: Zu wie viel Prozent seid ihr Fachkraft?
00:22:18: Und dann bin ich gespannt auf euer Ergebnis.
00:22:21: Und ihr hoffentlich auch.
00:22:23: Das war der Karl-Batz-Batt-Tipp für heute.
00:22:28: Das war Work Hard But Smart, der Podcast für Wachstum und finanzielle Sicherheit.
00:22:32: Ich bin Olaf Rosenbaum, ich bin Steuerberater und Strategieberater.
00:22:35: Ich sage danke, danke, dass du dabei warst.
00:22:39: Wenn dir die Folge gefallen hat, dann freue ich mich über deine Bewertung.
00:22:41: Ich freue mich über eine Empfehlung oder ganz besonders über ein ehrliches Feedback.
00:22:46: Denn nur so wird aus einer guten Idee eine Bewegung.
00:22:49: Und bis zum nächsten Mal denkt dran, harte Arbeit ist gut, aber nur smart wird sie wirksam.
00:22:54: Work Hard But Smart, bis bald.
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